Was Worte nicht alles anrichten können!

Was worte nicht alles anrichten können

Was Worte nicht alles anrichten können!

Wie ich einen Ärztemarathon emotional verarbeiten muss…
Gerade mal innerhalb von 24 Stunden brachten es 2 Ärzte beinahe fertig mich ins Straucheln zu bringen. Denn mit den Aussagen dieser Ärzte kamen auch üble Erinnerungen aus meiner Kindheit und Jugend hoch. 
Mit 14 Jahren, damals noch intensiv mit Kampfsport beschäftigt, hörte ich zum ersten Mal bewusst die Aussage eines Arztes, der meinen Eltern nach einem Eingriff in meinem Knie tatsächlich empfohlen hatte mit dem Sport aufzuhören. Meine Gelenke seien nicht gemacht um so intensiv Sport zu betreiben. Herzlichen Dank an meine Eltern, welche mich in diesem Alter schon regelmässig ermunterten mir einen freien Kopf zu verschaffen, indem ich draussen in der Natur laufen ging. Schon damals war das MEIN Lebenselixier.

Wenn du dann mit 42 Jahren in eine Arztpraxis reinkommst, das ganze Leben lang praktisch nur aus Sport bestand, du deinen Lebensunterhalt zum grossen Teil mit sportlicher Tätigkeit verdienst, Wettkämpfe absolvierst, von denen viele Leute gar nicht wissen, dass das überhaupt möglich ist was du machst …

… und der erste Satz nach dem Betrachten der Bilder meiner Hüftgelenke folgendermassen daherkommt:
1. Arzt – „Das ist nicht ihr Ernst, dass sie mit dieser Hüfte Langdistanz Triathlon machen!? Das ist ja gar nicht möglich“ und grinst dabei…
2. Arzt unabhängig vom 1. Arzt, am Morgen danach: „Sie sind Läufer? Ist nicht wahr oder?“ darauf ich: Nein, ich mache u.a. Langdistanz Triathlon und dies meist in den Bergen!“ er: (lacht lauthals los – ohne Sch…, grölt sich richtig einen ab) „aber nicht mit diesen Hüftgelenken?!“

Was genau geht in solchen Menschen vor? War ich doch gerade schon ein bisschen perplex in diesen Momenten. Ich glaube eine Faust mitten ins Gesicht wäre einfacher zu ertragen gewesen…

Eine gewaltige Macht können sie haben die ausgesprochenen Worte. Hätte ich als 14 Jähriger den Rat des Arztes befolgt, ich wäre nie da wo ich heute bin. Ich weiss nicht wo die Reise hingegangen wäre. Normalerweise schwimme ich gegen den Strom und solche Worte bestärken mich nur in dem was ich tue. Aber die Worte dieser beiden Ärzte mussten erst mal neutralisiert werden und das konnte dann ein 3. Arzt sensationell lösen. Denn seine Worte stürzten mich nicht wie die Worte der anderen beiden in ein emotionales Loch, nein, seine Worte bestärkten mich und bauten mich auf. Der Tag war gerettet und ich ging stolzer als davor aus dem dritten Gespräch raus.
Ihr wollt wissen, mit welchen Worten er das fertig gebracht hat?

Er wisse schon lange Bescheid über mein Glück. Ich hätte das Talent, meinem Körper Stabilität und Kraft zu geben, ohne dass die Gelenke dafür geschaffen sind. Mit diesem Glück, oder eben Talent, wie er es benannte,  seien nicht alle Leute gesegnet. Ob ich denn schon mal vom deutschen Spitzenfussballer gehört habe, der als 37 Jähriger praktisch ohne Kreuzbänder spielte wie ein Gott.

Da wurde mir wieder mal bewusst, was wir mit Worten anrichten können. Ratzfatz kommen sie aus dem Mund, ohne uns deren Auswirkungen bewusst zu werden. Die Wörter können zerstören, aber auch jemanden zu einem glücklichen Menschen machen.
Wir sollten uns das wieder mal bewusst machen, was wir alles mit unseren Worten ausrichten können. Auch ich werde mich wieder an der Nase nehmen und das Gesprochene mit mehr Bedacht über meine Lippen springen lassen. Authentische Aussagen machen, mit Respekt sprechen, Menschen aufbauen und glücklich machen…
Ich habe schon einen erfüllenden Job 😉

Hinterlasst doch hier in meinem Blog eure Spuren und berichtet über die Erfahrungen, welche ihr zu diesem Thema schon gesammelt habt…

Sportliche Grüsse und bis zum nächsten Mal,
Steve

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare

  1. Katja

    „The difference between the impossible and the possible lies in a determination“ – usain bolt
    los uf dis ❤️!

  2. Silvia

    Worte können so vieles kaputt machen, sie sind linguistische Waffen. Aber sie können auch sehr aufbauend und motivierend sein. Nur eines können Worte nicht, sie können nicht zurückgenommen werden. Das ist uns oftmals nicht bewusst. Lasst uns die Wirkung und Macht der Sprache erkennen und verletzende und negative Worte vermeiden.
    Keep going, Steve! Du lebst deinen Sport und weisst, was du deinem Körper zutrauen kannst. Du hast so eine grosse Leidenschaft für Sport, die du auch ausstrahlst. Das liebe ich an dir so! Lass das Feuer weiter in dir brennen und lass es auf andere übergreifen.

  3. Cécile

    Ich danke dir, für‘s teilen deiner Geschichte! Ich finds faszinierend wie du damit umgehst und nicht aufgibst!!
    Zu Erfahrungen über Worte die gesprochen wurden könnt ich viel erzählen…aber auch über Worte die leider NIE raus kamen und die man dann nie mehr sagen kann, weil es zu spät ist..! Die Frage ist auch, gibt es nicht einen Sinn weshalb es genau so geschieht?

    Halt uns auf dem laufenden

  4. Tanja

    Danke für deinen Blog
    Sehr viel Wahres! Inspirierend

  5. Judith

    Worte bestehen aus Energie! Positiv wie negativ! Jetzt stell dir mal vor, wie viel Energie Sätze, ja ganze Monologe haben können…!
    Leider sind wir uns dies zu wenig bewusst. Ja, vielleicht werden wir ja sogar belächelt, wenn wir dies behaupten!
    Wir sollten dies vorleben und weitergeben! Wir können so viel Positives mit den richtigen Worten bewirken. Es geht nicht um Belügen, es geht darum, einen Schritt zurück zu treten und sich Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten!
    So vieles ist möglich!
    Danke Steve für deine ehrliche Art, das spornt an!

  6. Christiane

    Aus meinen Erfahrungen im Spitalalltag kann ich das nur bestätigen. Gerade was die Kommunikation Arzt-> Patient angeht. So oft habe ich mich bemüht, das Gesagte auf der Arztvisite irgendwie zu retten, oder in etwas Positives umzuwandeln.
    Aber wenn man innberhalb 1 Min. eine Krebsdiagnose, oder ein OP-Entscheidung erklärt, ist es nicht mehr rückgängig zu machen.
    Es ist, wie du sagst, ein Faustschlag ins Gesicht! Und die Meisten haben eben nicht mehr den Mut und die Kraft danach aufzustehen, sie bleiben liegen, und das Gesagte bleibt im Ohr.
    Dabei spielt die Psyche und die Seele so eine wichtige Rolle, um die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

    Worte können also nicht nur weh tun, sondern auch den Heilungsprozess verhindern, sind sie zu einem wichtigen Zeitpunkt falsch gewählt!

    Super Steve, dass du dich nicht entmutigen lässt!

  7. Angelika

    Uns hat mal ein Arzt gesagt, dass wir Fabienne’s Hüften operieren müssen. Unsere Antwort darauf war: „müssen“ tun wir überhaupt nichts. . Wir haben es gelassen und Fabienne’s Hüfte ist gleich geblieben. . Nicht gut, aber auch nicht schlechter. . Das ist nun 7 Jahre her. Der Arzt kennt nun auch unsere Einstellung und akzeptiert, dass wir nicht einfach alles mitmachen.. er macht uns Vorschläge und wir können sie annehmen oder eben ablehnen..

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